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Es sind nun knapp fünf Jahre vergangen, seitdem mich
meine Johanna verlassen hat. Am Morgen des zweiten
Weihnachtstages lag sie reglos neben mir im Bett. Das war
der Moment, der mir die Sprache nahm. Ich verkaufte
unser Häuschen und so gut wie alles, was wir besaßen.
Es war mir nicht mehr wichtig. Damals dachte ich für eine
gewisse Zeit, ich hätte alles verloren – vor allem meinen
Verstand. Heute weiß ich, ich habe das Leben gewonnen.
Johanna und ich führen Tag für Tag einen inneren Dialog,
denn ich glaube, dass ein Teil von ihr in mir weiterlebt.
Dieses mag manch einer belächeln. Mir aber wärmt es
das Herz. Ob es nun tatsächlich Johanna ist, mit der ich
alles bespreche? Oder sind es eher Selbstgespräche eines
sonderbaren alten Mannes? Oder ist es gar die Gegenwart
des Geistes Gottes, die mich belebt?
Wichtig ist das eigentlich nicht. Ich weiß nur, dass es so
ist wie es ist und das ist gut. Nachdem ich alles verkauft
hatte, sicherte ich mir einen Platz im Josefshaus.
Betreutes Wohnen in einer wunderschönen Parkland-
schaft mit altem Baumbestand. Durch die Wiesen
schlängelt sich ein kleiner Fluss, zu dem es mich immer
wieder zieht. Hier lebe ich also zusammen mit vielen alten
Menschen. Schon einige Weihnachtsfeste habe ich mit
ihnen zusammen gefeiert. Es sind so viele verschiedene
Menschen und ein jeder trägt seine Geschichte
mit sich herum.
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